Fruchtbare Tage - Ovulationstest (auch: LH-Test, Eisprungtest)
Der weibliche Zyklus dauert im Normalfall 28 Tage. Alles darüber oder darunter ist nicht „normal“. Dies ist ein gängiger Irrglaube, denn nur etwa 13% aller Frauen entsprechen dieser vermeintlichen Norm. Die Zykluslänge schwankt von Frau zu Frau und entspricht selten dem bekannten Wert.

Wann bezeichnet man einen Zyklus als unregelmäßig und wie kann der Eisprung berechnet werden?

Von einem unregelmäßigen Zyklus spricht man, wenn sich die Zyklusdauer von 28 Tagen um mehr als 8 Tagen nach hinten oder nach vorne verschiebt. Die bekannte Zyklusdauer von 28 Tagen ist ein statistischer Durchschnittswert, die meisten Frauen haben eine Zyklusdauer zwischen 21 und 35 Tagen. Jeder einzelne Frauenkörper ist individuell und unterliegt seinem eigenen Rhythmus. Ein unregelmäßiger oder auch mal ausbleibender Zyklus kommt häufig während der Pubertät oder den Wechseljahren vor. Bei einem unregelmäßigen Zyklus ist es aufwendiger den Eisprung und damit die fruchtbaren Tage festzustellen. Erschwert wird die Feststellung durch die Tatsache, dass es auch Zyklen geben kann, in denen kein Eisprung stattfindet. Dies wirkt sich zum Nachteil bei einem Kinderwunsch aus, denn Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus haben weniger Gelegenheiten, um schwanger zu werden.

Auf unzähligen Seiten sind Eisprungrechner zu finden, die die Berechnung der fruchtbaren Tage versprechen. Grundsätzlich ist das auch möglich, dennoch gestaltet sich die Berechnung des Eisprungs bei einem unregelmäßigen Zyklus gar nicht so einfach. Die verschiedenen Eisprungrechner helfen dabei eher die fruchtbaren Tage einzugrenzen und sollten daher auch nicht zu Verhütungszwecken verwendet werden.

Um den Eisprung bei einem unregelmäßigen Zyklus zu berechnen, wird meist der Durchschnittswert vergangener Menstruationszyklen verwendet. Aber auch hier gilt wieder: Die Berechnung hilft dabei, die fruchtbaren Tage einzugrenzen und liefert daher nur ungefähre Werte.

Ein Rechenbeispiel:

P4B Eisprungrechner

Geben Sie bitte den 1. Tag der Periode (Tag der ersten Regelblutung) und Ihre Zykluslänge (Der Zeitraum vom 1. Tag der Periode bis zum letzten Tag, bevor die Periode wieder beginnt)

1. Zyklus
2. Zyklus
3. Zyklus
4. Zyklus
5. Zyklus
Durschnittswert aller Zyklen:
28 Tage
30 Tage
27 Tage
25 Tage
29 Tage
Ø 28 Tage

Es gibt einige genauere Möglichkeiten zur Zyklusbeobachtung bei einem unregelmäßigen Zyklus:

Basaltemperatur messen
Zervixschleim-Beobachtung
Beobachtung Gebärmutterhals
Mittelschmerz
Ovulationstests
Zykluscomputer
Zyklustracker
Menstruationskalender

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Beeinflussungsfaktoren unregelmäßiger Zyklus

Die Ursachen für unregelmäßige Zyklen sind vielzählig und individuell. Jeder Körper einer Frau reagiert anders oder gar nicht auf die einzelnen Beeinflussungsfaktoren:

  • Hormonelles Ungleichgewicht
  • Medikamente
  • Menopause
  • Gewichtzunahme
  • Gewichtabnahme
  • Veränderung der Verhütungsmethode
  • Pille ohne Pillenpause
  • Ernährungsgewohnheiten
  • Krankheiten (z.B. PCOS, Endometriose, Zysten, Blutarmut etc.)
  • Stillzeit
  • Leistungssport
  • Stress
  • Zeitverschiebung bei Reisen
  • Klimaveränderungen
  • Fehlgeburten

Einige Faktoren lassen sich leicht beheben, in anderen Fällen ist die Behandlung zeitaufwendiger und intensiver.

Ab wann zum Arzt?

Wenn der Zyklus einmal unregelmäßig ist, besteht kein Grund zur Sorge. Dies kann aufgrund der zuvor genannten Beeinflussungsfaktoren passieren. Bei einigen Anzeichen sollte jedoch ein Arztbesuch erfolgen:

  • regelmäßige Schmerzen während der Periode
  • Menstruation bleibt ohne ersichtlichen Grund aus
  • starke Gewichtsschwankungen
  • Schmierblutung
  • Auffälligkeiten während dem Zyklus (starke Behaarung, Gewichtszunahme etc.)
  • bisher war der Zyklus regelmäßig, plötzlich nicht mehr

Zyklusstörungen

In der Medizin werden Zyklusstörungen in zwei Bereiche eingeteilt. Es gibt den Bereich der Regeltempostörung, dieser Bereich umfasst die Zykluslänge. Der andere Bereich nennt sich Regeltypusstörung, welcher die Beschaffenheit der Blutung umfasst.

Regeltempostörung
Amenorrhö = Ausbleiben der Periode
Oligomenorrhö = verlängerte Periode
Polymenorrhö = verkürzte Periode
Regeltypusstörung
Hypomenorrhö = abgeschwächte Blutung
Hypermenorrhö = verstärkte Blutung
Menorrhagie = langanhaltende Blutung
Metrorrhagie = Zusatz- und Zwischenblutungen
Dysmenorrhö = schmerzhafte Blutung

Bei einer Hypermenorrhö (verstärkte Blutung) entsteht häufig zusätzlich ein Eisenmangel. Dieser muss in den meisten Fällen durch Nahrungsergänzungen ausgeglichen werden.

Auswirkungen auf den Kinderwunsch

Bei einem unregelmäßigem Zyklus kann auch mal kein Eisprung stattfinden und aus diesem Grund kann in so einem Zyklus keine Befruchtung stattfinden. Daher kann sich die Chance einer Befruchtung in diesem Zusammenhang auf 50 % reduzieren. Dies kann Betroffenen einen zusätzlichen Druck aufbauen.

Zyklusregulierung

Neben medizinischen Möglichkeiten gibt es relativ einfache Möglichkeiten für einen regelmäßigen Zyklus. Im ersten Schritt gilt es herauszufinden, welche Belastungsfaktoren im Alltag vorhanden sind und wie diese beseitigt werden können. Mögliche Lösungen könnten mehr Ruhepausen und Zeit für mehr Entspannung sein. Stressfaktoren sollten über mehrere Monate hinweg verringert werden.

Lebensstiländerungen (z.B. mehr Sport, kein Rauchen, gesunde Ernährung etc.) können eine zyklusregulierende Wirkung haben.

P4B-Tipp

In der Heilkunde wird Mönchspfeffer zur Regulierung der Zyklen verwendet. Auch Moorbäder und Fangopackungen mit einer entspannenden Wirkung können positiv zur Regulierung beitragen.
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