Verfahren der Kryokonservierung
Die klassische Kryokonservierung, auch „slow cooling“ genannt, wurde von der Vitrifikation abgelöst. In der klassischen Variante war der Zeitaufwand des Einfrierprozesses höher. Innerhalb von 2 Stunden fand das Einfrieren statt. In dieser Zeit wird von +20°C auf -196°C gekühlt. In der Vergangenheit gab es Komplikationen beim Einfrieren von Eizellen, denn es entstanden teilweise Eiskristalle. Das Risiko der Bildung von Eiskristallen ist auf die hohe Wasserhaltigkeit der Eizellen zurückzuführen.
Eine Vitrifikation ist schonend und mit einem sehr geringen Zeitaufwand verbunden. Die Kühlung erfolgt in sekundenschnelle auf -196°C. Durch das schnelle Einfrieren entsteht eine Kälteverglasung bei den Zellen. Daher wird vor der Durchführung ein hochkonzentriertes Frostschutzmittel hinzugegeben. Dies unterstützt die Wasserbindung und beugt gegen Eiskristalle vor.
Bei beiden Verfahren gibt es keine 100%ige Gewissheit, dass die jeweiligen Zellen (insbesondere Eizellen) den Prozess überleben. Die Überlebenschancen bei der Vitrifikation sind jedoch höher als bei der klassischen Kryokonservierung. Der Auftauprozess der Vitrifikation ist schnell und ca. 90% der Eizellen können überleben.