Gesellschaftliche Erwartungshaltungen beim Kinderwunsch
Gesellschaftliche Normen beeinflussen die Entscheidungen hinsichtlich des Kinderwunsches stark. Die Gründe sind vielfältig, so ist die traditionelle Geschlechterrolle von Mann und Frau in vielen Köpfen verankert. Der Mann geht zur Arbeit und sorgt für das Finanzielle, die Frau bleibt zu Hause, kümmert sich um die Kinder und den Haushalt. Das sind klassische Bilder, die oftmals nicht mit den eigenen Vorstellungen und Glaubenssätzen einhergehen.
Frauen und das Konzept der Weiblichkeit
Für viele Menschen ist beispielsweise das „richtige Frau-Sein“ an das Gebären eigener Kinder geknüpft. Es handelt sich dabei aber um ein tradiertes Konzept der Weiblichkeit, dass in der heutigen Realität für eine Frau immer schwieriger umsetzbar ist. So sollen Frauen während der Jugend an ihrer Unabhängigkeit arbeiten, eine gute Karriere durchlaufen und den passenden Partner finden.
Das Bild der heutigen Frau
Medien fördern zusätzlich das Idealbild der heutigen Frau: Karriere, Familie und Haushalt sind leicht unter den Hut zu bekommen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Die Vereinbarkeit der einzelnen Themen ist kaum machbar und übt einen stetigen Druck auf Frauen aus. Auf der einen Seite soll die Karriere im Vordergrund stehen und ab Mitte 20 wird erwartet, dass Frauen automatisch einen Kinderwunsch hegen und diesen erfüllen möchten. Die gesellschaftlichen Erwartungshaltungen sind widersprüchlich und schwer in allen Bereichen erfüllbar. Aus mehreren Statistiken geht hervor, dass Frauen häufiger an Depressionen und Burn-Out erkranken.
Die Kinderwunschfrage
Ist der Kinderwunsch nicht erfüllbar, gilt es als Makel und führt zu einer gesellschaftlichen Abwertung. Frauen, die keine Kinder möchten, wird oftmals Egoismus vorgeworfen. Viele Paare fühlen sich diskriminiert und den intimen Fragen über den persönlichen Kinderwunsch ausgeliefert. Es ist als würde man über das Wetter reden. Dabei verletzen Fragen, wie z.B. „Wann ist es denn bei euch so weit?“ jegliche persönlichen Grenzen. Gerade Paare, die von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen sind, fühlen sich diesem Druck ausgeliefert.
Das Umfeld und die Kinderlosigkeit
Der Umgang mit ungewollter Kinderlosigkeit ist für die Betroffenen eine Herausforderung und mit seelischem Schmerz verbunden. In solchen Situationen ist das Umfeld als Unterstützung wichtig. In vielen Fällen kann das Umfeld aber nicht mit dem Thema Kinderlosigkeit umgehen und es kann passieren, dass sich Freunde und Bekannte zurückziehen. Zusätzlich fühlen sich die Betroffenen den gut gemeinten Ratschlägen ausgeliefert und empfinden diese als verletzend.
Kinderlosigkeit als Tabuthema
Dennoch ist das Thema Kinderlosigkeit in der Gesellschaft häufig als Tabuthema stigmatisiert. Ob gewollt oder ungewollt, es fehlt oft Verständnis, Ehrlichkeit, Offenheit und der Austausch. Die Akzeptanz, sich gegen ein Kind zu entscheiden ist kaum gegeben, da es sich um eine soziale Norm handelt Kinder zu bekommen. So werden die Erwartungen des Umfelds nicht erfüllt und hierauf folgt die Enttäuschung des Umfelds.
Der Verstoß gegen die gesellschaftliche Norm
Plötzlich werden alle schwanger, heiraten oder bauen ein Haus. „Muss ich das auch?“ – eine Frage, die sich viele Menschen stellen, es handelt sich hierbei um gängige Lebensziele. Es entsteht eine Art „Bringschuld“. Was aber, wenn die eigenen Lebensziele anders sind und nicht der Norm entsprechen? Ein Verstoß gegen die gesellschaftliche Norm bringt in vielen Fällen eine soziale Ausgrenzung mit sich. Sich nicht ernst genommen zu fühlen und ständig rechtfertigen zu müssen gehören zu den Folgen.
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