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Kryokonservierung Einfrieren von Samen und Eizellen

Was ist eine Kryokonservierung?

Das Wort „kryos“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet Kälte, das Wort „Konservierung“ stammt aus dem lateinischen „conservare“, dies bedeutet „erhalten“. Die Kryokonservierung ist die Möglichkeit, Körperzellen in flüssigem Stickstoff zu gefrieren. Der Stickstoff hat eine Temperatur von bis zu -196°C. Während die Körperzellen tiefgefroren sind, werden alle Stoffwechselvorgänge der Zellen eingestellt. Sobald die Körperzellen wieder aufgetaut werden, kehren sie zu ihren Vitalfunktionen zurück.

Man nennt die Kryokonservierung auch „Der schonende Schlaf“, denn das Verfahren ist aufwendig und dennoch schonend. Das Einfrieren findet über mehrere Stunden computergesteuert statt.

Eine Kryokonservierung wird häufig im Rahmen einer künstlichen Befruchtung, vor der Behandlung einer schweren Krankheit und Social Freezing durchgeführt.

Bleiben während einer In-Vitro & ICSI befruchtete Eizellen übrig, kannst du diese zur Verwendung in einem späteren Zyklus (z.B. Wunsch nach Geschwisterkind) kryokonservieren lassen. Der Vorteil hiervon ist, dass du keine erneute Hormonstimulation und Punktion machen musst. Diese Form gewinnt immer mehr an Bedeutung, da sie auch für die Frauen angenehmer ist und das Risiko einer Überstimulation nicht mehr besteht. Welche Risiken und Nebenwirkungen damit verbunden sind kannst du unter Hormontherapie nachlesen.

Auch unbefruchtete Eizellen können beim sogenannten Social Freezing kryokonserviert werden. Manchmal passt ein Kind noch nicht zur aktuellen Lebensplanung (z.B. Karriere etc.) und so kann es für die eine oder andere Frau sinnvoll sein, ihre Eizellen einfrieren zu lassen. Die unbefruchtete Eizelle altert während dem Prozess nicht und kann bei Bedarf verwendet werden.

Nicht nur Eizellen (befruchtet/unbefruchtet) können kryokonserviert werden. Samenzellen, Hodengewebe oder Eierstockgewebe können ebenso tiefgefroren werden.

Im Embryonenschutzgesetz (ESchG) ist geregelt, dass Embryonen im Notfall kryokonserviert werden dürfen. Ein Ausnahmefall wäre beispielsweise, wenn die Frau vor dem Transfer einen Unfall hat oder wegen einer schweren Krankheit nicht zum Transfer erscheinen kann.