
P4B Check: Eizellspende
Nachfolgend finden Sie unsere Einschätzung zum o.g. Thema. Für mehr Informationen zum Hintergrund unseres P4B Check klicken Sie auf den Button.

Unsere Sichtweise:
Wir sehen eine Eizellspende als sinnvolle Möglichkeit zur Erfüllung des Kinderwunsches. Einige Aspekte dabei sehen wir jedoch kritisch:
Das Interesse, die Spenderin zu kennen, ist für die Frau und für das Kind gleichermaßen wichtig. Daher empfinden wir eine anonyme Eizellspende nicht als „perfekte“ Lösung. Das Thema der Eizellspende in den USA und der Absicht der Finanzierung des Studiums empfinden wir als unangemessen. Die Frauen sind jung und wissen im Normalfall nicht, was es auch in Zukunft für sie bedeutet. Die finanzielle „Not“ verführt zu einer bezahlten Eizellspende.
Auch der Gedanke, dass eine fremde Eizelle in den eigenen Körper übertragen wird, finden wir befremdlich.

Religion:
Christentum: Im katholischen Glauben wird die Eizellspende abgelehnt. Aus evangelischer Sicht liegt die Entscheidung über eine Eizellspende in der eigenen Entscheidung. Dennoch sollte auch das Risiko der Eizellspenderin hinsichtlich der Hormontherapie und Punktion beachtet werden.
Islam: Die Schiiten sind grundsätzlich mit einer Eizellspende einverstanden. Bei den Sunniten muss die künstliche Befruchtung mit den Zellen der Ehepartner durchgeführt werden, daher wird die Eizellspende abgelehnt.
Judentum: Seit 2010 ist die Eizellspende in Israel erlaubt. Der jüdische Glaube steht der künstlichen Befruchtung und in diesem Zuge der Eizellspende offen gegenüber. Rabbiner empfehlen, eine nichtjüdische Spenderin zu wählen, um das Risiko der Blutsverwandtschaft zu umgehen.
Hinduismus: Eine anonyme Eizellspende ist im hinduistischen Glauben nicht erlaubt, da das Kind so seine Abstammung nicht kennenlernt. Wenn die Eizellspende aus Großzügigkeit der Spenderin geschieht, ist dies in Ordnung. Steht der kommerzielle Zweck im Mittelpunkt ist die Eizellspende aus hinduistischer Sicht abzulehnen.
Buddhismus: Die Eizellspende im Buddhismus ist vergleichbar mit der Samenspende im buddhistischen Glauben. Die Abstammung muss dem Kind bekannt sein und dies ist bei einer anonymen Eizellspende nicht möglich.



Das Embryonenschutzgesetz verbietet in Deutschland die Eizellspende. Die eigenen Eizellen dürfen verwendet werden, jedoch keine gespendeten. Wird in Deutschland dennoch eine Eizellspende durchgeführt, macht sich der ausführende Arzt strafbar.
Aus diesem Grund gehen viele Frauen in das Ausland, um das Verfahren durchführen zu können. Die rechtliche Lage ist von Land zu Land unterschiedlich und sollte im Voraus genauestens betrachtet werden.
In Deutschland erhält die Eizellempfängerin nach der Durchführung der Eizellspende im Ausland, den vollen Status der Mutter. Es entstehen keine strafrechtlichen Folgen für die Empfängerin.
Ein Problem könnte jedoch auftauchen. In einigen Ländern dürfen nur anonyme Eizellspenden durchgeführt werden. In Deutschland hat das Kind ein Recht auf das Wissen über die eigene Herkunft. Die Rechtslage ist in diesem Bereich unklar.
Partner4Baby hat den P4B-Check anhand intensiver Recherchen und eigener Umfragen erarbeitet. Sie sollen als Anhaltspunkte für Ihre persönliche Auseinandersetzung mit der Eizellspende dienen. Wie ist Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie uns!
Quellenangaben:
https://www.rosenfluh.ch/media/gynaekologie/2021/01/Eizellspende-und-Leihmutterschaft.pdf
https://taz.de/Kuenstliche-Befruchtung-im-Ausland/!5656189/
https://www.springermedizin.de/emedpedia/reproduktionsmedizin/eizell-und-embryonenspende?epediaDoi=10.1007%2F978-3-662-55601-6_29
https://www.bundestag.de/resource/blob/592444/73def56351900dabd10dbb3a8a25a945/WD-9-035-18-pdf-data.pdf
https://eizellspendeninfos.de/eizellspende-in-deutschland/laender-mit-offener-eizellspende/