Viele Frauen versuchen über längere Zeit hinweg schwanger zu werden, doch es will einfach nicht klappen. Hier kann eine Gelbkörperschwäche die Ursache sein und eine Schwangerschaft verhindern.

In diesem Beitrag finden Sie heraus, ob eine Gelbkörperschwäche (Lutealinsuffizienz) auch Ihre Schwangerschaft behindern könnte, denn eine Gelbkörperschwäche zählt zu den häufigsten Ursachen eines unerfüllten Kinderwunsches.

Der Gelbkörper entsteht aus dem geplatzten Eibläschen (Follikel), die nach dem Eisprung den Eierstock verlassen. Im Gelbkörper werden die Hormone Östrogen und Progesteron (Gelbkörperhormon) produziert. Beide Hormone regulieren den weiblichen Menstruationszyklus. In den ersten 3 Monaten einer Schwangerschaft sorgt der Gelbkörper für Östrogen und Progesteron. Danach übernimmt die Plazenta die Hormonproduktion.

Bei einer Gelbkörperschwäche werden zu wenig Gelbkörper, auch Progesteron genannt, gebildet. Sie sind für die Produktion von Gelbkörperhormonen zuständig und bauen in jedem Zyklus die Gebärmutterschleimhaut auf. Diese ist maßgeblich für eine Schwangerschaft.

Das passiert während eines Monatszyklus

Nach der Befruchtung wandert die Eizelle in die Gebärmutter, um sich einzunisten. Ab diesem Zeitpunkt wird sie durch die Schleimhaut versorgt, damit sie sich weiterentwickeln kann. Das funktioniert aber nur, wenn sich die Gebärmutterschleimhaut ausreichend aufgebaut hat, damit der Embryo einen guten Nährboden vorfindet. Ist dies nicht gegeben, bricht die Schwangerschaft in einem sehr frühen Stadion ab und es kommt zu einem Abort. Ursache ist die unzureichende Versorgung der befruchteten Eizelle. Informationen zur Berechnung der Fruchtbare Tage
Zyklustabelle zum Check einen möglichen Gelbkörperschwäche

Zyklustabelle

Gelbkörper hat eine wichtige Aufgabe

Das Gelbkörperhormon sorgt dafür, dass eine Schwangerschaft aufrechterhalten bleibt, nachdem sich der Embryo eingenistet hat. Sie haben zusätzlich weitere wichtige Aufgaben, zum Beispiel verdichten sie die Brustdrüsen und bereiten sie auf die Milchproduktion nach der Geburt des Kindes vor. Zusätzlich stimulieren sie die Beweglichkeit der Spermien und stärken ihre Fähigkeiten in die Eizelle einzudringen.

Diese Symptome können auf eine Gelbkörperschwäche hinweisen:

Das Zusammenspiel der Hormone im menschlichen Körper ist komplex und Symptome sind nicht immer direkt einer hormonellen Ursache zuzuordnen. Grundsätzlich gibt es einige Symptome, die auf eine Gelbkörperschwäche hinweisen.

  • Die Regelblutung ist unregelmäßig oder bleibt aus.
  • Die Gelbkörperphase nach dem Eisprung ist verkürzt. (Der weiblichen Zyklus)
  • Auftretende Schmierblutungen in der Gelbkörperphase deuten auf einen fehlenden oder unzureichenden Aufbau der Gebärmutterschleimhaut hin.
  • Die Basaltemperatur, Körpertemperatur beim Aufwachen, sinkt nach dem Eisprung zu schnell wieder ab.
  • Pre-Menstrual-Syndrom (PMS) tritt zwischen Eisprung und Periode auf und zeigt sich durch folgende Symptome:
    • Muskel- und Gelenkschmerzen
    • Kopfschmerzen
    • Trockene Schleimhäute
    • Verlust der Libido
    • Wassereinlagerungen
    • Gewichtszunahme
    • Reizbarkeit, Schwindel, Schlafstörungen
    • Depressive Verstimmungen und Launen
    • Blasenschwäche
    • Geschwulste der Gebärmutter
    • Zysten an den Eierstöcken
    • Myome in der Gebärmutter

Die Ursachen einer Gelbkörperschwäche

Warum eine Gelbkörperschwäche auftritt, ist nur schwer zu ermitteln. Aus medizinischer Sicht gibt es eine Reihe von Gründen, warum zu wenig Geldkörper gebildet werden.

Häufig sind die Ursachen in Störungen der Schilddrüse, Nebennieren oder Bauchspeicheldrüse zu finden. Nach dem Absetzen der Pille kann es zu einer unzureichenden Reifung der Follikel kommen. Auch Diabetes kann verursachen, dass es zu dieser hormonellen Störung kommt. Reizdarm und andere Darmprobleme können ebenfalls für eine Gelbkörperschwäche verantwortlich sein. In den letzten Jahren sind vermehrt Mangelernährung und fehlende Mikronährstoffe sowie eine steigende Umweltbelastung ursächlich für eine ausbleibende Schwangerschaft.

Erste Schritte eines Gelbkörperschwäche Checks

Wenn Sie das Gefühl haben, dass bei Ihnen eine Gelbkörperschwäche vorliegt, können die mit den nachstehenden einfachen Schritten herausfinden, ob Ihr Gefühl stimmt.

Check 1:
Beobachten Sie Ihren Zyklus für mehrere Monate intensiv. Zum Beispiel durch ein Zyklus Tagebuch (könnten wir erstellen). Anhand dieser Informationen bekommt Ihr Arzt erste Hinweise für die Diagnose.

Check 2:
Hatten Sie in den letzten Monaten viel Stress, z.B. durch einen Verlust, Probleme auf der Arbeit, Sorgen oder Streitigkeiten?

Check 3:
Hatte Ihre Mutter bereits Schwierigkeiten, schwanger zu werden oder einen unregelmäßigen Zyklus?

Check 4:
Machen Sie öfter Crashdiäten und glauben zu dick zu sein, obwohl Sie ein normales Gewicht haben?

Check 5:
Ernähren Sie sich von Fertigprodukten, essen in der Kantine oder mal schnell was auf die Hand? Essen Sie zu viel Zucker oder Getreideprodukte?

Check 6:
Treiben Sie zu viel Sport? Zu viel Sport bedeutet z.B. tägliche sportliche, zum Teil anstrengende Aktivitäten ohne Ruhetage.

Check 7:
Rauchen Sie, Trinken zu viel Alkohol oder nehmen Sie Drogen?

Das können Sie sofort selbst für sich tun:

  1. Reduzieren Sie den Stress in ihrem Umfeld, indem Sie herausfinden, welche Stressfaktoren in Ihrem Alltag existieren und finden Sie Wege diese zu reduzieren oder auszuschalten
  2. Finden Sie einen Ausgleich zum Arbeitsumfeld, z. B. durch Spaziergänge. Hier reichen bereits 30 Minuten aus. So bringen Sie Ihren Kreislauf auf Trapp, reichern Ihren Körper mit Sauerstoff an und reduzieren Ihren Cortisolspiegel (Stresshormon).
  3. Nehmen Sie sich Zeit für mehr innere Ruhe durch Yoga, Qigong oder Meditation.
  4. Ziehen Sie Bilanz in Bezug auf Ihre Ernährung, indem Sie für eine Woche notieren, was und wie viel Sie essen.
  5. Trinken Sie mehr als 2 Liter Wasser am Tag. Am besten stellen Sie sich morgens 4 x ½ l Glasflaschen mit Wasser bereit oder erfassen Ihre getrunkenen Gläser mit einer Wasser App (Android: Wasser Trinkwecker  / Apple: Mein Wasser Trinken: Trink App)
    So wissen Sie, ob Sie Ihre 2 Liter Wasser pro Tag erreicht haben.
  6. Reduzieren Sie den Konsum von Alkohol, Nikotin und Zucker. Am besten lassen Sie alle 3 Dinge weg, denn sie belasten, vergiften und stressen Ihren Körper zusätzlich.
  7. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten können Ihren Körper stark belasten. Häufig ist eine Weizen- bzw. Glutenunverträglichkeit die Ursache für Energieabfall und Unwohlsein nach dem Essen von Weizenprodukten.
  8. Schreiben Sie Ihr Zyklustagebuch für ca. 3 Monate. Sollten Sie keine Verbesserung verspüren, wenden Sie sich an Ihren Gynäkologen.