Wenn die Kinderwunschreise erfolgreich ist und der Kinderwunsch fast erfüllt wurde, steht für viele Frauen die nächste große Herausforderung bevor. Die Geburt. Auf einmal hat jede:r im Umfeld von einer „schrecklichen“ Geburt zu berichten. Das kann Angst machen. Vielleicht hast du schon von Hypnose- und Entspannungstechniken, welche die Geburt erleichtern können, gehört. Was hinter HypnoBirthing steckt und wie es das Mama werden erleichtern kann, erfährst du in diesem Beitrag.
Was ist HypnoBirthing eigentlich?
HypnoBirthing ist eine Methode, mit der schwangere Frauen lernen, sich mental und körperlich auf das Ereignis der Geburt vorzubereiten. Die Geburtsgefährtin bzw. der Geburtsgefährte (Partner:in, beste Freundin, Mutter erc.) wird dabei voll miteinbezogen.
Um die Geburt möglichst schmerzarm zu erleben, lernst du, wie wichtig und wie natürlich es eigentlich ist, dir selbst, deinem eigenen Körper und deinem Baby zu vertrauen.
Werdenden Mamas wird so vieles vorgegeben, sie werden konfrontiert mit Informationen und Geschichten, aus denen hervorgeht, dass eine Geburt zwangsläufig schmerzhaft und unfassbar anstrengend sein muss. Aber auch, dass eine Geburt eine medizinische Angelegenheit und daher unbedingt ärztliche Unterstützung notwendig ist. Es wird quasi die Verantwortung an andere Personen abgegeben.
Mama werden mit HypnoBirthing bedeutet, dass du selbst entscheidest wie du dein Baby zur Welt bringen möchtest, denn es ist dein Körper. Insgesamt ist es wichtig, dass Frauen viel mehr auf sich und die eigene Intuition hören, wieder mehr nach dem natürlichem Instinkt handeln und die eigene Körperwahrnehmung stärken.
Mama werden mit HypnoBirthing heißt auch, dass du dich erst einmal mit der Anatomie der Frau befasst. Spätestens wenn du weißt, wie dein Körper und deine Gebärmutter genau arbeiten, fällt dir das umdenken in der Regel leichter.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie deine Muskeln arbeiten?
Wieso können alle Muskeln in deinem Körper ohne Probleme arbeiten, nur scheinbar die Muskulatur deiner Gebärmutter nicht? Da kann doch was nicht stimmen. Bei HypnoBirthing lernst du etwas über die Muskeln der Gebärmutter und wie sie harmonisch zusammenarbeiten können.
Viele Hormone sind im Spiel
Die Hormone haben eine unglaublich wichtige Aufgabe. Sobald die Empfängnis stattgefunden hat, geht es ganz schön rund im Körper. Neben einigen anderen Hormonen, bereitet beispielsweise das Hormon Relaxin den Körper auf die Geburt vor und wird auch während der Geburt in hohem Maße ausgeschüttet. Es entspannt die Bänder und Gelenke im Beckenbereich und macht den Gebärmutterhals weicher, um deinem Baby und der wachsenden Gebärmutter Platz zu machen und um deinem Baby den Weg nach unten zu erleichtern. Dein Körper ist ein Wunderwerk und wenn alles harmonisch zusammenarbeitet, steht einer sanften und schönen Geburt nichts im Wege. Die Endorphine, auch bekannt als Glückshormone, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Diese wirken immer dann, wenn du entspannt bist. Gleichzeitig hemmen sie die Ausschüttung von Stresshormonen. Wusstest du, dass Endorphine 200 Mal stärker wirken können als Morphium? Und das alles wird von DEINEM Körper produziert!Mama werden mit HypnoBirthing ist auch Teamwork
Ihr – Dein:e Geburtsbegleiter:in und du – bereitet euch bei HypnoBirthing mental und körperlich positiv auf eine angstfreie, entspannte und selbstbestimmte Geburt vor. Ihr lernt, eure Ressourcen zu aktivieren, um euch selbst von euren hinderlichen Glaubenssätzen und blockierenden Gedanken zu befreien und diese wiederum durch positive und stärkende Gedanken ersetzen zu können.
Mama werden mit HypnoBirthing bedeutet natürlich auch Entspannung
Ganz wichtig sind auch die verschiedenen Entspannungstechniken während der Geburt.
Bei Angst verkrampft sich automatisch die Muskulatur. Dadurch wird sie nicht mehr genug durchblutet. Genau das führt dazu, dass die Muskulatur nicht richtig arbeiten kann und das führt wiederum zu Schmerzen. Mit Entspannungsübungen, die täglich geübt werden, lernst du dich und deinen Körper gezielt und schnell zu entspannen. Du lernst auch, wie du ganz bewusst deine Beckenbodenmuskulatur an- und entspannen kannst. Das ist nämlich gar nicht so einfach, wenn man es vorher noch nie richtig geübt hat.
Die richtige Atmung ist das a und o!
Die sogenannte Ruheatmung unterstützt während der Wellenpausen. Sie wirkt anregend auf die Sauerstoffproduktion. Die Atmung wird immer Richtung Becken gelenkt. Die Wellenatmung ist darauf ausgerichtet, beim Zusammenspiel mit den Gebärmuskeln zu helfen. Die Gebärmutter und das Baby erhalten so während der Welle mehr Raum. Bei der Geburtsatmung wird das Baby nach und nach in einer J-Form hinaus geatmet. Diese Atmung ist unglaublich kraftvoll. Das Wichtigste bei HypnoBirthing ist, nicht zu pressen.
Visualisierungstechniken
Eine der wichtigsten Visualisierungstechniken ist die HypnoBirthing Regenbogenentspannung. Diese solltest du dir jeden Tag anhören. Ziel ist es, die Umgebung völlig auszublenden und schließlich in einen tranceartigen Zustand zu gelangen.
Vertiefungstechniken
Diese Übungen sind für den Geburtsprozess entwickelt worden. Es geht darum, in einen immer tieferen Zustand der Hypnose zu fallen. Je weiter die Geburt voranschreitet, desto intensiver soll die Entspannung sein.
Was ist eigentlich Hypnose?
Hypnose ist ist eine Methode, in der durch Entspannung das kritische Denken umgangen und so ein veränderter Bewusstseinszustand erreicht wird. Ein Zustand, welcher mehr Offenheit für die Beeinflussung der Gedanken ermöglicht. Dadurch wird das beeinflussbare Unterbewusstsein angesprochen und so können mit geführten Bildern/Visualisierungen/Metaphern und der Fantasie, Veränderungen im Verhalten und Denken erreicht werden. Auch ungewünschte negative Botschaften, können durch neue positive ersetzt werden.
Die verschiedenen Geburtspositionen
Oftmals wird der werdenden Mama während der Geburt gesagt, welche Position sie einnehmen soll. Aber jede Mama weiß instinktiv, welche Position gerade in der Situation die beste für sie ist. Während der Geburt muss das Baby sich mit Dreh- und Beugebewegungen durch das Becken und den Geburtsweg bewegen. In den meisten Fällen führt der kindliche Kopf an und muss sich optimal an die Geburtswege anpassen. Aus diesem Grund ist der Kopf bei der Geburt noch nicht verknöchert und die Knochen des kindlichen Köpfchens können sich übereinander schieben. Möglich ist das durch bindegewebige Verbindungen, die sogenannten Fontanellen (Schädelnähte).
Wenn du also während Geburt das Bedürfnis hast, eine andere Position einzunehmen, dann mach das auch. Manchmal findet sich auch nicht sofort die richtige. Manchmal möchtest du auch einfach etwas laufen.
Mama werden mit HypnoBirthing heißt also auch, dass du die verschiedenen Geburtspositionen kennenlernst, damit du sie individuell während der Geburt ausprobieren kannst und zwar so, wie es sich für dich gut und richtig anfühlt. Die verschiedenen Positionen erleichtern deinem Baby den Geburtsweg nach unten. Zudem kann durch bestimmte Positionen das Becken durchschnittlich ein bis zwei Zentimeter weiter werden. Der Rücken wird entlastet, die Atmung wird leichter, die Sauerstoffversorgung wird verbessert und die Ausschüttung von Endorphinen (Glückshormonen) wird erhöht.
Was sind Affirmationen?
Mama werden mit HypnoBirthing bedeutet auch, sich mit positiven Affirmationen zur Vertiefung zu beschäftigen. Affirmationen sind klare, einfache und positiv formulierte Sätze. Wenn du sie wiederholt aussprichst, dienen sie dazu, dein Unterbewusstsein mit neuen Informationen zu versorgen. Das Ziel ist, vorhandene Blockaden zu lösen, festgefahrene und hindernde Gedankenstrukturen zu beseitigen und diese durch positive, befreiende Gedankenmuster zu ersetzen.
Du kannst Affirmationen aus dem Buch von Marie F. Mongan aussuchen oder dir selbst welche ausdenken. Schreibe sie dir auf und hänge sie Zuhause auf, wo sie für dich präsent sind. Das kann beispielsweise am Kühlschrank sein, so kannst du jedes mal, wenn du daran vorbeigehst, die Affirmation laut vorlesen.
Das HypnoBirthing-Gesamtpaket muss stimmen
Mama werden mit HypnoBirthing ist in erster Linie also eine Kombination aus 4 Basistechniken:
• Atmung
• Entspannung
• Visualisierung
• Vertiefung
Um das ganze abzurunden, lernst du in einem HypnoBirthing-Kurs deine Körperwahrnehmung zu stärken, bekommst anatomisches Hintergrundwissen und die Angst vor der Geburt wird in der Regel aufgelöst. Du integrierst Affirmationen für deine Schwangerschaft und die Geburt in deinen Alltag. Du lernst die verschiedenen Geburtspositionen kennen. Deine Geburtsbegleitung lernt, dich aktiv zu unterstützen und selbstverständlich darf auch das tolle Buch „Der natürliche Weg zu einer sicheren, sanften und leichten Geburt“ von Marie F. Mongan nicht fehlen. In dem Buch kannst du etwas über die Autorin und ihre vier Geburten erfahren. Sehr interessant ist auch, wie die Frauen damals vor vielen Jahren ihre Kinder zu Welt gebracht haben und wie es dazu kam, dass die Geburt als etwas sehr Schmerzhaftes und Unangenehmes in Verruf geraten ist. Außerdem sind dort alle wichtigen Techniken mit sehr anschaulichen Bildern gut erklärt.
Ein schönes Zitat von Marie F. Mongan noch zum Schluss:
„Wenn Du Deine Sichtweise der Geburt veränderst, veränderst Du, wie Du gebärst!“
Partner4Baby-Fazit:
HypnoBirthing ist eine hilfreiche Methode zur Unterstützung einer möglichst schmerzfreien Geburt. Die Ängste, die vielleicht mit Gedanken an die Geburt einhergehen, können so verringert und sogar aufgelöst werden. Insbesondere in Bezug auf die „Horrorgeschichten“, die über eine Geburt erzählt werden und nicht sonderlich hilfreich sind, kann HypnoBirthing dir dabei helfen, entspannt Mama zu werden. Vielleicht hast du auch schon auf deiner Kinderwunschreise die Affirmationskarten von Partner4Baby oder auch die Meditation „Öffne dich für ein Leben als Mutter“ mit Affirmationen zum schwanger werden für dich genutzt und so kannst du die Affirmationen etwas anders formuliert für die Geburt deines Babys nutzen. Ganz wichtig zu verstehen ist auch, dass die Geburt ein natürlicher Prozess für den Körper einer Frau ist. Der Körper weiß in der Regel genau, was er braucht um die Geburt zu meistern. Höre auf dich, deinen Körper und deine Intuition. Frauen sollten wieder mehr lernen sich selbst und dem eigenen Körper zu vertrauen. Genau hier setzt HypnoBirthing an.
Zur Autorin:
Mireille ist 31 Jahre alt, Physiotherapeutin, HypnoBirthing-Kursleiterin, Beraterin für doTerra-Öle, Hypnose- und Emotions-Coach. Sie ist Mama von drei Töchtern und lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und ihrer Hündin Ayla in einem kleinen Dorf am Teutoburger Wald.
Sie hatte drei komplett unterschiedliche Geburten. Die erste Geburt dauerte unglaublich lange. Es wurde unheimlich viel und vor allem zu schnell interveniert. Die zweite Geburt verlief wider Erwarten so schnell, dass sie es gerade noch in den Kreißsaal geschafft hat. Aber trotz der kurzen Zeit durfte sie nicht nach ihrem Gefühl handeln. Sie bekam klare Anweisungen bezüglich der Atmung in den Geburtspositionen bekommen. Kurz vor der dritten Geburt hat sie das Buch über HypnoBirthing von Marie F. Mongan gelesen und durfte eine kurze und selbstbestimmte Geburt erleben. Ab diesem Zeitpunkt wusste sie, dass sie HypnoBirthing-Kursleiterin werden möchte. Mireille möchte möglichst viele Mamas auf dem Weg zu einer sanften, selbstbestimmten Geburt begleiten. Hier findest du weitere Informationen zu Mireille: https://HypnoBirthing-lippe.de